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Um die Konturen eines europäischen Wissensraums nachzuzeichnen, setzt transversale auf die permanente Mobilität und Beweglichkeit eines Denkens, das den europäischen Horizont auch überschreitet. Im Abfahren der Grenzen zwischen den wissenschaftlichen und den nationalen Kulturen wird eine europäische Konstellation greifbar. Doch hat diese auch eine Außenperspektive nötig, die es erlaubt, Abstand zu nehmen. So lässt sich kritisch zur De- und Rekonstellationen von Debatten und philosophischen Traditionen beitragen, die Europa umtreiben. Dieses Europa - als kulturelle Praxis eher verstanden, denn als politische Idee - muss im Horizont eines mondialen Nomadismus und einer urbanen Intelligibilität in den Blick genommen werden. Deren Akteure bewegen sich entlang der Stoßkanten der Wissens- wie der Kulturkreise. Sie sind sensibel für die divergenten Zeitschichten und unterschiedlichen Gewichtungen des Diskurses, für die medialen Darstellungen und für argumentative Verfahren in denen - manchmal nur noch als schwacher Widerhall - Europäisches in einer mondialen Dimension zur Sprache gebracht wird: oder zum Verstummen.
Die kleinen Interventionen der verschiedene Korrespondenten sind transversal. Sie lesen Europa aus der Ferne quer und zeichnen sich durch eine Fernstellung des Blicks aus. Im Abstand, aus dem sie geschrieben werden, verschieben sich die Dimensionen mancher Gegenstände, wird die Lautstärke gemäßigt, in der über sie verhandelt wird - kurz: relativiert sich die Aufgeregtheit mancher europäischer Debatte. Und vielleicht werden im Gegenzug durch diese kleine Post aus anderen Breiten bisweilen auch Themen gesetzt und Fragen gestellt, die in der europäischen Perspektive bisher nicht zum Gegenstand geworden sind.
Der Kreis der Korrespondenten ist variabel.
März 2005
Roxana Ghita ist Assistentin für deutsche Literaturwissenschaft an der Fakultät für Linguistik- und Literaturwissenschaft der Universität Craiova (Rumänien). Catalin Ghita arbeitet als Assistent für rumänische und vergleichende Literaturwissenschaft an der Fakultät für Linguistik- und Literaturwissenschaft der Universität Craiova (Rumänien).
Von alten Koans über Ninja-Filme zu Robotern und allen möglichen High-Tech-Wundern: die europäische Faszination für Japan hat nie nachgelassen. Sie scheint im Gegenteil immer mehr zu zunehmen. Brauchen wir doch nicht lange, um zu verstehen, dass die Auseinandersetzung mit den Paradoxien Japans eine Veränderung des Blicks zu Folge hat, den wir auf uns selbst richten: gerade auch auf unsere aktuellen Denk- und Lebensweisen, die immer mehr von Globalisierungsprozessen geprägt werden. Lassen sich Identitätsprobleme der Japaner einzig auf den Konflikt zwischen Traditionen und modernem Kapitalismus zurückführen, wie man es auf den ersten Blick glauben möchte? Welche archetypischen Bilder tragen dazu bei, ein existentielles Profil Japans zu beschreiben? Von dieser Fragestellung ausgehend sucht der Beitrag, in der Tradition des europäischen "Japonismus", Antworten auf die Frage nach dem japanischen "Geheimnis".
Le désarroi des innommables
April 2004
Alain Beaulieu, Postdoc-Stipendiat des Conseil de recherches en sciences humaines, Kanada. Zur Zeit verfolgt er seine Forschungen am Fachbereich Philosophie der McGill-Universität, Montreal, wo er auch eine Tagung zum Thema "Foucault et le contrôle social" mitveranstaltet hat. Seine Dissertation unter dem Titel "Gilles Deleuze et la phénoménologie" erscheint 2005 beim Verlag Sils Maria/Vrin.
In den Orbit. - Ist die Entdeckung außerirdischer Lebensformen die einzig angemessene Antwort auf die Globalisierung? Und wie verhalten sich unter den Bedingungen großer identitärer Ensembles Amerika und Europa zueinander? Schließlich: Welche Rolle spielt Fremdheit im Zeichen der "machination américano-européenne"? Unser Korrespondent plädiert gegen die Verführungen der Familiarität und für die Differenzierung der Existenz- und Lebensstile, deren Residuum er im "alten Europa" auszumachen glaubt.
März 2004
Fritz Breithaupt, Indiana University. Department of Germanic Studies (USA) associate Professor, Germanic Studies, Adjunt Professor, Comparative Literature.
Terror und Trauma. - Welchem Skript folgte die Berichterstattung zu "9-11" - zu den Terroranschlägen in New York und Washington? Das Traum-Paradigma diente nicht nur der Narration des bis dato in den USA unvorstellbaren Ereignisses, sondern erzeugte auch eine neue Rolle der Medien: die des Therapeuten: Wie und mit welchen Implikationen wurde diese Geschichte erzählt? Der Beitrag unseres Korrespondenten verfolgt diese Frage aus literatur- und medientheoretischer Sicht.
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